Die Ober

Der Hl. Petrus ist die oberste Himmelsautorität, die im Stück auftritt- also der Eichel Ober. Der Erzengel Michael ist zwar nicht so wichtig, kann aber als Vize vom Petrus alle anderen herumkommandieren - der Gras Ober.
Eigentlich müsste jetzt in der Hierarchie der Boandlkramer als überirdisches Wesen kommen. Da er aber vom Brandner reingelegt wird, steht der in der Hierarchie über ihm. Außerdem macht der Brandner alles aus Liebe- aus Liebe zum Leben bescheißt er den Tod. Aus Liebe zur Familie folgt er ihm dann doch ins Jenseits- er ist ein echter Herz Ober.
Dementsprechend bleibt für den Boandlkramer der Schellen Ober, mächtiger als der Rest, aber den 3 anderen Obern unterlegen.

Die Unter

Folgende Figuren aus dem Stück habe ich den Untern zugeordnet:

• Eichel Unter: Brandners Frau Traudl, bereits eingangs der Geschichte verstorben
• Gras Unter: Brandners älterer Sohn Toni, als bayrischer Soldat im Tyroler Krieg 1809 gefallen
• Herz Unter: die fromme Sennerin von der Gindl-Alm, die von einem wild gewordenen Stier erstochen wird
• Schellen Unter: Brandners jüngerer Sohn Girgl, selbes Schicksal wie sein Bruder

Die 3 Familienmitglieder sind wichtig, weil sie den Brandner am Ende dazu bringen, im Paradies zu bleiben.
Die Sennerin ist wichtig, weil der Hl. Petrus erst von ihr erfährt, dass der Brandner immer noch auf der Erde weilt, obwohl er längst fällig war.

Die bayrischen Könige

Dann gab es als Personen auf den Karten ja noch die 4 Könige, die in keinem Brandner-Stück vorkommen. Aber, Glückes Geschick!, Bayern hatte vier Könige. Die habe ich auf den Karten verewigt, in der Thronfolge.

• Eichel König = Maximilian der I.
• Gras König = Ludwig der I.
• Herz König = Maximilian der II.
• Schellen König = Ludwig der II.

Die Säue mit viel Details

Die größte Spielwiese zu Gestaltung haben die vier Asse, bzw. Säue geboten. Diese habe ich teils barock, teils im Stil der Zeichnungen in der berühmten Zeitschrift 'Simplicissimus' gestaltet. Mit kleinen Details, die erstmal entdeckt werden müssen.

• Auf der heute gängigen Eichelsau sitzt ein nackter Bub auf einem Faßl und trinkt Bier - beim Boandlkramer hat der nackerte Hallodri am Faß ein Mönchsgewand bekommen- und wurde so zum Münchner Kindl.
• Die Gras Sau wurde barock aufgebrezelt- und enthält einen dezenten Hinweis, warum sie die Gras Sau ist ...
• Die Herzsau zeigt traditionell einen kleinen Amor-Engel mit Pfeil und Bogen - beim Boandlkramer ist sie das barocke Prunkstück des Spiels, und der kleine Engel ist einer von den Biesl-Wegweisern auf der Wiesn.
• In das Bild auf der Schellen Sau wurde schon immer 'Sex and Crime" hinein interpretiert. Anfangs wollte ich das Verhältnis einfach umdrehen und die Sau nicht raus, sondern nach oben lassen ... habe mich dann aber für einen friedlichen Schafkopf zwischen Sau und Hund entschieden.

Karten Rückseiten

Auch die Karten-Rückseite, die man beim Schafkopfen oft genug sieht, ist eine Augenweide. Denn das Logo vom Boandlkramer im 1900er Ambiente mit Alpenblumen ist schon was ganz Besonderes.
Bei der Gestaltung der Blechdosen habe ich mich an die Zigarettenetuis meines Opas erinnert. Ich glaube "Overstolz" hat der geraucht.
Mein Ziel war: "Mach's so schee und so bayrisch, wiasd' konnst!"
Ich bin ganz zufrieden. Scheena und boarischer und oidmodischer konn i's ned.

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